Traditionelles Bankhaus wird von Krypto-Unternehmen gekauft

Sutor Bank wird von britischem Krypto-Zahlungsanbieter übernommen

Die Hamburger Sutor Bank ist der Bank-Partner zahlreicher Fintechs und Neobroker ohne eigene Banklizenz wie Justtrade, Growney oder Coindex. Jetzt soll die Privatbank von einem britischen Krypto-Unternehmen übernommen werden.

Englisches Krypto-Unternehmen übernimmt deutsche Sutor Bank

Quelle: Sutor Bank

Der britische Krypto-Zahlungsdienstleister BCB Group wird die Hamburger Sutor Bank übernehmen, wie die Online-Magazine Finanz-Szene.de und Financeforward jetzt berichten. Der Kryptospezialist soll zunächst als Minderheitsgesellschafter bei der Hamburger Privatbank einsteigen. Stimmt die Bafin zu, soll das britische Unternehmen die Sutor Bank in einem zweiten Schritt dann komplett übernehmen. Zum Kaufpreis gibt es noch keine Angaben.

Deutsche Bank bereits Kooperationspartner zahlreicher Unternehmen aus dem Fintech-Umfeld

Die Sutor Bank ist - ähnlich wie die Solarisbank - der Bank-Partner zahlreicher deutscher Fintechs ohne eigene Banklizenz wie Justtrade oder Coindex. Auch der Robo-Advisor Growney stützt sich auf die Infrastruktur der Hamburger Bank, ebenso wie der inzwischen mit Raisin verschmolzene Einlagen-Broker Deposit Solutions. Die BCB-Group, die das Geldhaus jetzt übernehmen wird, bietet Zahlungsverkehrs- und Kontolösungen rund um den institutionellen Handel mit Kryptowährungen an. Zu den Kunden des Kryptospezialisten zählen nach eigenen Angaben Branchengrößen wie Coinbase, Bitstamp oder Kraken. Das wichtigste Produkt von BCB ist der digitale Service „Blinc“, über den institutionelle Krypto-Unternehmen ihre Liquidität hin- und her transferieren können.

Bislang können die Briten viele ihrer Transaktionen mangels eigener Banklizenz nur mithilfe von Partnerbanken anbieten, da ihre Dienstleistungen auch das Einlagengeschäft berühren. Mit dem Zukauf der Sutor Bank würde die BCB Group eine eigene Lizenz erhalten. Die Sutor Bank soll laut Medienangaben ihre übrigen Geschäfte weiter betreiben, auch die beiden Geschäftsleiter Thomas Meier und Robert Freitag behalten ihre Posten. Aktuell hat die Sutor Bank rund 120 Mitarbeiter, das Betriebsergebnis belief sich zuletzt auf vier Millionen Euro.

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