Bitpanda: In Deutschland jetzt auch ohne Bafin-Lizenz erlaubt?
Österreichische Kryptobörse im Aufwind: Bitpanda übernimmt britischen Verwahrer Trustology
Die Wiener Kryptobörse Bitpanda hat einen britischen Verwahrer gekauft. Das Fintech kommt damit in den Besitz der Verwahrlizenz sowie der wertvollen Infrastruktur von Trustology. Der Service soll unter dem Namen Bitpanda Custody weitergeführt werden.
Wiener Kryptobörse kauft Verwahrer

Die österreichische Kryptobörse Bitpanda übernimmt den britischen Verwahrer Trustology. Für Bitpanda ist es die erste Firmenübernahme in der Unternehmensgeschichte. Laut einer Mitteilung des Fintechs wird die Londoner Custody-Plattform unter dem Namen “Bitpanda Custody” weitergeführt. Der Kaufpreis wurde nicht bekannt gegeben, einige Medien sprechen aber von einem Betrag im achtstelligen Bereich.
Trustology ist ein bei der Financial Conduct Authority (FCA) registrierter Anbieter von Krypto-Depots für institutionelle Anleger. Das Unternehmen hatte die Lizenz im Oktober letzten Jahres erhalten. Dank der mit dem Kauf übernommenen Lizenz wird Bitpanda wohl keine zusätzliche Kryptoverwahrlizenz der Bafin mehr benötigen. Für das österreichische Unicorn ist das ein großer Schritt: “Bitpanda Custody ist Teil unserer Strategie, unseren Kunden ein umfassendes Serviceangebot zu bieten, und wir können nun eine FCA-registrierte, institutionelle Custody-Lösung mit einem führenden Handelsplatz kombinieren”, erklärte Joshua Barraclough, CEO von Bitpanda Pro.
So profitiert Bitpanda von dem Zukauf
Bitpanda Custody soll zunächst die Verwahrung der firmeneigenen Vermögenswerte im Privatkunden-, institutionellen und Whitelabel-Geschäft übernehmen. Da Bitpanda bereits heute eine der führenden europäischen Kryptobörsen ist, wird Bitpanda Custody auf einen Schlag zu einem der größten Custodians überhaupt. Gerade das Geschäft mit professionellen Anlegern dürfte durch die Akquise deutlich ausgebaut werden, vermuten Branchenkenner. Denn künftig kann der Brokerage-Arm des Fintechs, Bitpanda Pro, die sichere Verwahrung von Bitcoin und Co. über den eigenen Custodian anbieten. Damit würden auch die Verwahrgebühren entfallen, die bislang zwischen 0,25 und 0,5 Prozent liegen.